ehrhardt alfred - fotografien hatje cantz chf 70

  • ehrhardt alfred - fotografien hatje cantz chf 70

 

 1.a.  hatje cantz  2021    176. s

 

 

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Gera studierte Ehrhardt Musik mit Fachgebiet Orgel am Seminar Weißenfels. Ehrhardt pflegte eine Vorliebe für Werke von Johann Sebastian Bach.[1] In den Zwanziger Jahren trat er als Organist in Norddeutschland auf. 

Von 1924 bis 1930 arbeitete er als Lehrer für KunsterziehungMusikGymnastik und Leichtathletik am Landerziehungsheim Gandersheim des Reformpädagogen Max Bondy. Die Schule zog 1929 nach Dahlenburg. Sein Gymnastik-Unterricht konzentrierte sich auf das Künstlerisch-Tänzerische mit den Vorbildern Rudolf von Laban und Mary Wigman. 1926/27 fertigte er die Malereien in der Krypta der Klosterkirche Lamspringe an, die in der Zeit des Nationalsozialismus übermalt wurden und nach dreijähriger Restaurierung (2007–2010) wieder besichtigt werden können.

1928/29 studierte er, beurlaubt vom Schuldienst, am Dessauer Bauhaus. Dort studierte er nicht nur im Bauhaus-Vorkurs des deutschen Künstlers Josef Albers, sondern auch in den Malklassen von Paul Klee und Lyonel Feiniger sowie als Hospitant in der Bühnenwerkstatt von Oskar Schlemmer.[1] Er entwickelte eine Freundschaft mit Wassily Kandinsky. Zurück am Landschulheim Gandersheim übertrug er das Konzept des Bauhaus-Vorkurses auf seinen Kunstunterricht mit den Kindern und Jugendlichen von der ersten Klasse bis zum Abitur. Basierend auf dieser experimentellen Erfahrung wurde er im Oktober 1930 von Max Sauerlandt als Dozent für Materialstudien an die Landeskunstschule Hamburg berufen, die im Sinne des Bauhauses reformiert werden sollte. 

1931 zeigte der Kunstverein Hamburg eine Einzelausstellung seiner Gemälde, Zeichnungen und Drucke, die einzige zu Ehrhardts Lebzeiten. Er heiratete in erster Ehe Mia Burchard aus der Bankiers-Familie Warburg. 1932 erschien sein Buch Gestaltungslehre. Die Praxis eines zeitgemässen Kunst- und Werkunterrichts, außerdem wurde sein erster Sohn Klaus geboren. 

Im Jahre 1933 wurde Ehrhardt entlassen, da seine Bauhaus-Nähe von den Nationalsozialisten als kulturbolschewistisch eingestuft wurde. Seine Ehe scheiterte und er fand 1933 eine Stelle als Organist und Chorleiter in Cuxhaven, die er bis 1936 ausübte.

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